Future Skills – Kompetenzen und Fertigkeiten für die Zukunft

Die Arbeitswelt der KMU verändert sich rasant. Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die vor langer Zeit erworben oder von Generation zu Generation weitergegeben wurden, reichen nicht mehr aus, um sich weiterhin erfolgreich im Markt zu behaupten. Die Herausforderungen der KMU liegen insbesondere bei der Digitalisierung, der demografischen Entwicklung (und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel) sowie der digitalen Transformation. KMU müssen sich ständig mit Stärken, Schwächen und Kernkompetenzen auseinandersetzen. Folglich gehört das Skills Management heutzutage zu den Schlüsselfaktoren für betrieblichen Erfolg.

Was sind Future Skills und warum brauchen wir diese?

Zukünftige Kompetenzen sind wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt zunehmend von Arbeitgebern nachgefragt werden. Konkret werden insbesondere jene menschlichen Fähigkeiten hervorgehoben, die in der zunehmend digitalisierten Welt immer wichtiger werden – sozusagen die Differenzierung des Menschen zur Technologie. Future Skills befähigen uns, unser persönliches Potential zu entfalten. Eine Welt, die sich rasant verändert, braucht neues Denken und Handeln. Fach- und Führungskräfte müssen ihre Fähigkeiten neu ausrichten, um die eigene Arbeitsmarktfähigkeit zu stabilisieren und auszubauen. Wenn die zurzeit vorhandenen Kompetenzen nicht oder nicht vollständig den zukünftigen Anforderungen entsprechen, spricht man von einem Skill-Gap.

Welche zukünftigen Kompetenzen müssen in KMU vorhanden sein?

Die Entwicklung führt weg von reinen Fachkompetenzen, hin zu konzeptionellen, menschlichen und digitalen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Konzeptionelle Kompetenzen und Haltungen

Unternehmerisches Denken und Handeln 

Tätigkeiten so effektiv wie möglich organisieren und an den Interessen des Unternehmens ausrichten. Priorisieren und delegieren.  

Best Practice: Mitarbeitende transparent über Zahlen/Fakten informieren und sie mittels Prioritätsboard (Kanban) führen.  

Problemlösungsfindung

Schwierigkeiten sofort erkennen, schnell darauf reagieren und eine passende Lösung finden, bevor das Problem entsteht.  

Best Practice: Transparente Kommunikation und tolerierte Fehlerkultur ermöglichen Offenheit untereinander und damit auch das Zulassen von Hilfe, um allfällige Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen.  

Resilienz 

Die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und soziale Ressourcen als Anlass zur Entwicklung zu nutzen.

Zentrale, menschliche Fähigkeiten, die nicht digitalisiert werden können

Kreatives Denken  

Vielfältige, kreative Ideen produzieren, evaluieren und verbessern. Lösung realer Probleme.  

Best Practice: Zeitfenster (bsp. 1x/Monat ein halber Tag) zur Verfügung stellen. Brainstorming im neutralen Rahmen, d.h. auch mal einen Ort ausserhalb der Bürowände zulassen. Alle Mitarbeitenden involvieren. Ideenboard für Einfälle zwischendurch.  

Neue Zusammenarbeitsformen  

Kooperationsfähigkeit – gemeinsam mehr erreichen. Ko-Kreation – gemeinsame Schöpfung einer Idee statt Innovationen im stillen Kämmerlein auszubrüten. Die Kollaborationsfähigkeit ist eine zukünftige Schlüsselkompetenz. 

Best Practice: Offenheit gegenüber digitalen Entwicklungen. Je weniger Tools, desto effizienter. Transparenter Arbeitsstil, jeder weiss, was der andere macht.  

Zeit- und Aufgabenmanagement  

Hirnfreundliche Arbeitsgestaltung und intelligentes Zeitmanagement mittels Methodenkompetenz und Unterstützung digitaler Tools.  

Best Practice: Klare Agendaführung, Arbeitsblocks einplanen, Meetings fokussieren und wenn möglich minimieren. Störfaktoren wie Outlook und Co. gezielt ausblenden, klare Tagesziele und Prioritäten setzen und diese abarbeiten.

Digitale Kompetenzen

Data Analytics 

Der Weg von rohen Kundendaten zu nützlichen Erkenntnissen führt über die Analyse und Visualisierung der Daten.  

Best Practice: das gängigste Analysetool – Google Analytics – via kostenlosem Google-Kurs kennenlernen.  

Digitale Wissensvermittlung  

Wie kann internes Wissen aufbereitet, einfach aktualisiert und intern zugänglich gemacht werden, damit Wissen auf verständliche Weise für alle abrufbar ist.  

Best Practice: Weg vom E-Mail-Bashing hin zu Intranet, wo Wissen entweder textlich erfasst oder in Videobotschaften selbst aufgenommen und abgerufen werden kann.  

Remote Leadership  

Begleitung, Kooperation, Koordination und insbesondere Kommunikation des Teams – technisch–digital auf Distanz vermittelt.

Wie erfassen KMU die vorhandenen Kompetenzen?

Um sich ein Bild über vorhandene Kompetenzen und mögliche Skill-Gaps zu machen, sind folgende Schritte nötig:  

  • IST-Analyse: Welche Fähigkeiten sind im Unternehmen abgedeckt, die für den Arbeitsalltag gebraucht werden? Was ist nicht abgedeckt?  
  • SOLL-Analyse: Wohin gehen Sie mit Ihrem KMU? Wie sehen Ihre Unternehmensziele aus? Fehlen dazu Kompetenzen?

Wie fördern KMU zukünftige Kompetenzen?

Aus dem IST-SOLL-Vergleich eruieren Sie den Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsbedarf. Gleichzeitig gibt Ihnen diese einfache Analyse die nötigen Hinweise für allfällige Neubesetzungen von Stellen. Idealerweise fliessen diese Hinweise dann gleich in die Stellenausschreibung ein.

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