Zusätzliches Wissen und Kompetenzbedarf in der Arbeitswelt 4.0

Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Unter dem Begriff «Arbeitswelt 4.0» werden diese Veränderungen der Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen beschrieben. Entstanden ist er im Zusammenhang mit der vierten industriellen Revolution, die seit den 1990er Jahren aufgrund von Computerisierung, Vernetzung und Globalisierung der Wirtschaft anhält. Geprägt wird die Arbeitswelt 4.0 denn vor allem durch die Digitalisierung. 

Im digitalen Zeitalter verändern sich die Bedeutung von und der Umgang mit Wissen und es werden veränderte Erwartungen an Lernfähigkeit und Kompetenzen gestellt. Auch KMU müssen sich damit auseinandersetzen, wollen sie in Zukunft erfolgreich sein.

Neben technologischen Revolutionen und modernen Arbeitsbedingungen spielt der Fachkräftemangel eine wesentliche Rolle. Dem Menschen kommt auch in der Arbeitswelt 4.0 eine Schlüsselrolle zu. Die aktuellen Herausforderungen und Veränderungen rücken den veränderten Kompetenzbedarf von allen Beteiligten in den Vordergrund und betonen die Notwendigkeit von lebenslangem Lernen.

Warum müssen KMU dazulernen?

Neue Technologien, veränderte Kundenbedürfnisse, innovative Geschäftsmodelle von Disruptoren – dies alles fordert die KMU in der Schweiz. Der Wandel bietet aber gerade KMU auch Chancen. Umso wichtiger ist es, die eigenen Mitarbeitenden zu fördern. So können talentierte und zuverlässige Mitarbeitende gehalten werden. Mögliche Kompetenz-Lücken sind proaktiv zu erkennen, Mitarbeitende gezielt zu fördern oder fehlende Kompetenzen in der Unternehmung aufzubauen. Die Wissensvermittlung kann dabei vielgestaltig passieren: sowohl intern wie extern, informell als Lernen am Arbeitsplatz, in Form von virtuellem Training oder formell in kurzen Seminaren und längeren Kursen. Bei externen Weiterbildungen profitieren KMU von aktuellem Praxiswissen moderner Bildungsanbieter und ziehen konkreten Nutzen daraus, wenn Mitarbeitende das Wissen direkt in die Unternehmung zurückbringen, mit den Kolleginnen und Kollegen teilen und im Arbeitsalltag einsetzen können.

Was sind die aktuellen Herausforderungen für KMU?

Viele KMU stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Verschiedene Quellen erörtern unterschiedliche Angaben.
Dazu gehören:

Dementsprechend ist permanentes Lernen in KMU essentiell, um für zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Weitere Informationen

Welche Herausforderungen bestehen im Bereich Grundkompetenzen?

Die Anforderungen an den Arbeitsplätzen steigen, z.B. durch die Digitalisierung. Ganz besonders betrifft dies Personen mit Lernbedarf in den Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben, einfache Computeranwendungen, Rechnen und Sprache. Diese Personen werden in der betrieblichen Weiterbildung oft «vergessen» oder sie trauen sich nicht, ihr Interesse zu äussern. 

Die Förderung von Grundkompetenzen direkt am Arbeitsplatz kann ein erster Schritt sein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Praxisorientierte Kurse ermöglichen es, das Potential der Mitarbeitenden zu erkennen und sie systematisch zu fördern – im besten Fall bis hin zu einem Berufsabschluss für Erwachsene. 

Welches Wissen und zukünftige Kompetenzen sind gefragt?

Wer für die Zukunft gewappnet sein möchte, braucht mehr als nur Fachkompetenzen. Das solide Fachwissen ist zwar ein wichtiger Teil des Kompetenz-Rucksacks, wird aber zukünftig nicht mehr ausreichen. In Zeiten tiefer Arbeitslosigkeit und Fokussierung auf interne Prozessoptimierung mag dies noch nicht so dringend erscheinen. Jedoch suchen bereits jetzt agile Kleinunternehmen Mitarbeitende, welche in komplexen Bedingungen die besten Ergebnisse erzielen. Die Stellenanzeigen verlangen vermehrt Skills und Fertigkeiten über die Fachkompetenz hinaus. Dazu gehören Flexibilität, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein, Zielstrebigkeit und Teamfähigkeit. Je nach Branche sind auch Kreativität, Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeit oder emotionale Intelligenz in der Beliebtheitsskala gestiegen (vgl. GDI-Studie zu Future Skills 2020).